Schwarz-Weißer Teju

Tupinambis merianae merianae, Schwarz-Weißer Teju

Der Schwarzweiße Teju gehört zur Familie der Schienenechsen (Teiidae).

Verbreitungsgebiet

Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile Südamerikas. Insbesondere in der Provinz La Pampa, Argentinien, Paraguay, Uruguay und Brasilien ist er
sehr weit verbreitet und stellt im adulten Alter das dominante Faunaexemplar dar.

Er ist meist in der Savanne, Steppe und offenen Graslandschaften zu Hause und hält sich zum Schlafen überwiegend im Unterholz auf.

Max. Größe

Der schwarzweiße Teju erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 1,50 Meter, wobei zwei Drittel der Schwanz ausmacht, sowie ein Gewicht von bis zu 10 kg.

Aussehen

Er verfügt über vergrößerte Kinnschilde, Unterlippenschilde und zwei Lorealschilde. Seine Rücken- und Bauchschuppen sind glatt, relativ klein und homogen.

Der Kopf ist größtenteils einfarbig olivbraun, die Kopfunterseite und die Kehle sind weiß bis cremefarben. Der Rücken und die Körperunterseite haben eine dunkelbraune bis
schwarze Grundfarbe mit olivebraunen bis cremefarbenen Flecken und dunklen Querstreifen.

Die Beine sind überwiegend schwarz und haben vereinzelte helle Flecken, die sich am Schwanz in Querbändern abzeichnen.
Die kräftigen Extremitäten enden in scharfen und kräftigen Krallen, die er zum Klettern und zum Graben seiner Wohnhöhlen einsetzt.

Es sind tagaktive Bodenbewohner, die sich nachts in selbstgegrabene Wohn- u. Schlafhöhlen zurückziehen. Dabei bewohnt jedes Individuum eine eigene Höhle.

Besonderheit

Wegen ihrer erstaunlichen Intelligenz eignen sie sich sehr gut für die Pflege in menschlicher Obhut, da sie recht zahm werden und sehr zutraulich und umgänglich sind.

In Gefangenschaft sind diese Reptilien außerordentlich neugierig und passen sich schnell den Gewohnheiten des Pflegers an. Sie stellen ihre innere Uhr nach den Mahlzeiten und werden schnell zahm, solange sie ein regelmäßiges Handling durch den Pfleger haben. Sie beobachten den Menschen und folgen ihm auch.

Durch die scharfen Zähne und dem starken Kiefer sind Bisse sehr schmerzhaft und hinterlassen unter Umständen klaffende Wunden. Von wildlebenden schwarzweißen Tejus können Bisse mit Blutvergiftungen enden, da sie auch Aasfresser sind und die Keime noch lange Zeit im Speichel nachweißbar sind.

Futter:

Der Schwarzweiße Teju ist Allesfresser und hat ein breites Spektrum dessen was er frisst. Es wurde beobachtet, dass er hauptsächlich in den frühen Morgenstunden auf Nahrungssuche geht. Neben Insekten, Amphibien und kleinen Echsen frisst er auch gerne Früchte. Auch Eier, Geflügel und Aas werden gerne angenommen. Größere Beutetiere packt er mit einem kräftigen Biss und schüttelt sie bis sie tot sind und reißt sie in mundgerechte Stücke. Ist das Beutetier mundgerecht, so wird es im Ganzen verschlungen. Zu der tierischen Kost zählen Mäuse, Ratten, Kaninchen, Heuschrecken, Grillen, Schaben, Küken, Zophobas, Regenwürmer, Schnecken, rohe und gekochte Eier, Huhn und Rind.

Junge Tiere bevorzugen bis zum 3. Lebensjahr tierische Kost, während adulte Tiere größtenteils pflanzliche Kost fressen. Als pflanzliche Nahrung werden Bananen, Trauben, Birnen, Äpfel, Erdbeeren, Zucchini, Tomate, Karotte, Paprika, Auberginen sowie gekochte Kartoffeln, Nudeln und Reis angenommen.

Terraium:

Wegen ihrer Körpergröße und ihres Bewegungsdranges benötigen Tejus ein sehr geräumiges Terrarium. Empfehlenswert ist auch eine Gewächshaushaltung. Die Mindestgröße für ein adultes Paar sollte 220x160x150 cm (LxBxH) nicht unterschreiten. Ein großes Wasserbecken sollte auf keinen Fall fehlen, da dieses täglich zum Trinken und kurzem Baden aufgesucht wird. Die Wassertemperatur sollte 25-28°C betragen. Ausreichend Versteckplätze sollten auch vorhanden sein. Hierzu dienen Korkröhren und andere Einrichtungsgegenstände mit einem großen Hohlraum. Da Tejus viel graben, ist eine hohe Schicht Substrat unbedingt notwendig.

Ein Terrarium mit einer konstruierten Plattform mit einem doppelten Boden ist sehr zu empfehlen. An einer Seite sollte ein Spalt zum unteren Hohlraum bleiben, wobei der Hohlraum mit einem Substrat aus einem Erde-, Laub- und Torf-Gemisch aufgefüllt wird, damit sich die Tiere ihre Wohnhöhlen selbst anlegen können. Die Plattform sollte so konstruiert sein, damit der darunterliegende Hohlraum kontrollierbar ist. Die Erdhöhlen sollten etwas feucht, aber nicht nass sein, damit eine höhere Luftfeuchtigkeit vor Häutungsproblemen oder Hauterkrankungen schützt. Während der Aktivitätsperiode (April bis Oktober) sollten Tagestemperaturen bei 28-31°C liegen und nachts auf 13-20°C absinken. Die Temperaturen sollten auf keinem Fall über 34°C steigen.

Die Terrarienbeleuchtung hat großen Einfluß auf das Wohlbefinden der Tiere. Eine regelmäßige UV-Bestrahlung und geeignete Spots zum Sonnenbaden sind zwingend notwendig. Zur Ausleuchtung des Terrariums eignen sich Halogen-Metalldampf-Lampen (HQI-Strahler), da sie ein optimales Spektrum haben.

Winterruhe

Je nach Verbreitungsgebiet hält der Teju eine Winterruhe von 4 bis 6 Monaten. Nach der Winterruhe beginnt die Paarung und etwa ein Monat später die Eiablage.

Zucht

Der Schwarzweiße Teju legt seine Eier gerne unter Laubhaufen ab. Das Gelege besteht aus 24 bis zu 65 Eiern. Bei 28-31°C schlüpfen die Jungtiere nach einer Inkubationsdauer von 73-76 Tagen. Bei einer Temperatur von 23-28°C dauert die Zeitigung 85-90 Tage und die Schlupfrate sinkt deutlich. Das schlüpfende Jungtier schlitzt die Eischale mit dem Eizahn auf und verlässt recht schnell die Eischale. Die Jungtiere sind vom ersten Lebenstag an auf sich selbst gestellt. Frisch geschlüpfte Jungtiere haben eine Grünfärbung, die bei der ersten Häutung nach 19 Tagen verblasst und nach dem ersten Lebensmonat verschwunden ist. Schwarzweise Tejus wachsen sehr schnell heran und können in den ersten zwei Lebensmonaten das siebenfache ihrer Schlupfmasse erreichen.

Die Geschlechtsreife wird im Alter von 2-2,5 Jahren erreicht.

Der Schwarzweiße Teju hat eine Lebenserwartung von 15 bis 20 Jahren.

Lebenserwartung

Wegen der hohen Lebenserwartung und dem enormen Platzbedarf sollte die Anschaffung der Tiere gut überlegt sein. Die Tiere sind meldepflichtig und aufgrund ihrer imposanten Größe nur dem erfahrenen Reptilienhalter zu empfehlen.