Jemenchamäleon

Chamaeleo calyptratus
Jemenchamäleon

 

  • Verbreitung und allgemeine Beschreibung:

    • Das Jemenchamäleon bewohnt den Südteil der arabischen Halbinsel.

    • Die Chamäleons bewohnen Büsche und Bäume der feuchten Hochebenen des Landes. Einige Varianten haben aber auch die Trockengebiete und Halbwüsten als Lebensraum erobert.

    • Chamaeleo calyptratus ist wohl die am häufigsten in Terrarien gepflegte Chamäleonart. Aufgrund ihrer wunderschönen Zeichnung und relativ einfachen Handhabung wird sie schon häufig erfolgreich nachgezüchtet.

  • Äußere Merkmale:

    • Chamaeleo calyptratus gehört zu den größten Chamäleonarten. Ein herausragendes Kennzeichen ist der bis zu 8 cm hohe Helm der Männchen, der bei den Weibchen meist wesentlich kleiner bleibt.

    • Die Körperbeschuppung ist unregelmäßig, der Rückenkamm, der sich bis auf den Schwanz fortsetzt, besteht aus dicht hintereinander stehenden Kegelschuppen, ebenso der Kehlkamm, der sich noch
      am Bauch fortsetzt.

    • Ebenfalls auffallend ist das leuchtende, wunderschön gezeichnete Farbkleid. Die Färbungen reichen von gelben, grünen, teilweise sogar hellblauen Farbtönen. Die Weibchen sind meist einfarbig grün mit dunkler Zeichnung.


 

    • Deutlich ist der Fersensporn des Männchens zu sehen.

 

  • Verhalten:

    • Chamaeleo calyptratus ist eine innerartlich sehr aggressive Chamäleonart. Lediglich die Aggressivität zwischen den Weibchen ist nur sehr gering ausgeprägt, die männlichen
      Tiere sind immer absolut unverträglich.

    • Jeglicher Sichtkontakt zwischen den Tieren ist unbedingt zu vermeiden.



Das Terrarium

  • Maße:

    • Das Terrarium sollte mindestens 100 x 50 x 120 cm (LxBxH) für ein Tier betragen.

    • Jungtiere zieht man in kleineren Terrarien mit 40 x 40 x 60 cm auf. Dieses kann bis zu 5 Monate Verwendung finden, dann sollte ein größeres Terrarium verwendet werden.

  • Einrichtung:

    • Damit die Tiere die Rück- und Seitenwände erklimmen können, sind Wände aus Kork- oder Kokosplatten empfehlenswert. Kletteräste dürfen nicht fehlen.

    • Die Beleuchtung sollte eine Kombination aus UV-Licht und Wärmestrahler sein. Sie erfolgt durch UV Strahler, die ebenfalls das Terrarium beheizen können.

    • Eine hohe Licht - und UV Beleuchtung ist zwingend notwendig.

    • Als Bodengrund sollte man ein Sand-Torf-Gemisch verwenden, der in den Terrarien mit den weiblichen Tieren vereinzelt ca. 30 cm hoch sein soll. Dieser Bereich sollte während der
      Trächtigkeit immer leicht feucht gehalten werden.

  • Temperatur:

    • Die Temperaturen sollten 25 - 30°C betragen. Am Sonnenplatz können bis zu 35°C herrschen. Nachts können die Temperaturen auf 18 - 22°C abfallen.

  • Luftfeuchtigkeit:

    • Die Luftfeuchtigkeit von 60-70% wird durch tägliches besprühen der Terrarieneinrichtung erreicht.

    • Jungtiere trinken gerne Sprühwasser. Ältere Tiere sollten mittels einer Tropftränke oder einer Pipette zusätzlich getränkt werden.

       

  • Zucht:

    • Zur Zucht hält man diese Art am besten paarweise. Während der Paarungszeit verhalten sich die Chamäleons sehr harmonisch. Häufig sieht man die Tiere nahe beieinander sitzen.

    • Die Balz beginnt das Männchen, indem es sein schönstes Farbkleid annimmt, sich seitlich abflacht und vor dem Weibchen in einiger Entfernung aufbaut. Dabei führt es mit dem Kopf nickende
      Bewegungen aus und nähert sich schaukelnd dem Weibchen. Ist dieses paarungsbereit, so verhält es sich neutral gegenüber dem Männchen. Dieses nähert sich zügig und stupst das Weibchen einige
      Male in die Seite bevor es anschließend vorsichtig aufsteigt.

    • Nach einigen Tagen, während derer sich die Tiere einige Mal verpaaren, nimmt das Weibchen eine Trächtigkeitsfärbung an und wehrt das Männchen durch schaukelnde Bewegungen ab. In dieser Zeit
      haben die Weibchen einen enormen Nahrungsbedarf.

    • Die Tragzeit beträgt zwischen 30 und 50 Tagen.

    • Der Eiablage gehen einige Grabversuche voraus. Danach gräbt das Weibchen an einer geeigneten Stelle eine kleine Höhle, in der sie das bis zu 80 Eier, meißt jedoch 30-40 Eier umfassende Gelege legt.

    • Die Eier überführt man am besten sofort in leicht feuchtes Vermiculite und in einen Brutapparat.

  • Inkubation:

    • Die Eier werden bei konstant 30°C gezeitigt. Die Jungtiere schlüpfen dann nach etwa 120 bis 140 Tagen. Die Jungtiere in kleineren Aufzuchtterrarien mit ausreichend Nahrung wie Drosophila oder anderen kleinen
      Futterinsekten heranziehen. Diese unbedingt regelmäßig mit Vitaminen und Mineralstoffen bestäuben.

 

  • Sonstiges:

    • Wie bei allen Chamäleons den Tieren im Terrarium "bewegtes" bzw. tropfendes Wasser aus Wasserfällen oder Tropftränken anbieten.

    • Bei Chamaeleo calyptratus kann es auch vorkommen, daß sie aus einer Schale trinken, muss aber nicht zwangsläufig so sein.