Königsphyton

Der Name

Der wissenschaftliche Name des Königspythons lautet "Python regius". Diese Bezeichnung setzt sich aus dem Gattungs- und dem Artnamen zusammen. "Python" ist der Name eines schlangenähnlichen Drachens aus der griechischen Mythologie, so wird heute die Gattung der Pythonschlangen bezeichnet.

"Regius" leitet sich von dem lateinischen Namen "rex" ab und bedeutet König.

In England wird der Python regius umgangssprachlich auch als "Ball Python" oder "Royal Python" bezeichnet. Ball Python deswegen, weil er sich in seiner defensiven Abwehrstellung zu einer Art Ball zusammenrollt.

In Sierra Leone wird sie auch "the shame snake" genannt, "die sich schämende Schlange".

1802 wurde diese Schlange wissenschaftlich von G. Shaw als "Boa regia" beschrieben und erst 42 Jahre später, also ca. 1844, wurde sie von Dumeril & Bibron zur Gattung Python gestellt.

Oft wird der Königspython von unseriösen Händlern als „Anfängerschlange“ verkauft. Ein schlechter Allgemeinzustand und fehlerhafte Haltung durch Unwissenheit führen dann oft zum Tode des Königspythons.

Das schlimme ist dass sich der Todeskampf sehr lange hinziehen kann, bis er dann qualvoll verendet

Der Königspython wird relativ häufig in menschlicher Obhut gehalten, jedoch sind Zuchterfolge äußerst selten.

 

Beschuppung

 

Dorsalia

53 - 63

Ventralia

191 - 207

Subcaudalia

28 - 37

Supralabialia

9 - 12

 

Länge

Geschlüpfte Jungtiere sind ca. 45 cm lang.

Der adulte Python regius erreicht eine durchschnittliche Gesamtlänge von ca. 90 - 130 cm. Es gibt auch Exemplare die über 130 cm sind, die sind aber äußerst selten. In freier Natur wurde auch schon mal ein 180 cm langes Tier gefunden, das ist aber eine seltene Ausnahme. Es soll sogar jemand einen 250 cm langen regius in der Natur gesichtet haben, doch gibt es dafür keinen Beweis.

Er ist einer der kleinsten Vertreter der Gattung Python.

 

Gewicht

Weibchen sind meistens etwas schwerer als die Männchen und sollten bei einer Gesamtlänge von 120 cm ein Gewicht von 1.400 - 1.600 Gramm haben. Die Männchen sollten bei einer Gesamtlänge von 120 cm, ein Gewicht von 1.000 - 1.500 Gramm nicht überschreiten.

 

Geschlechtsunterschiede

Beim Männchen geht der Schwanz am ende gleichmäßig schlank zu und beim Weibchen ist er klobig, sieht etwas abgehackt aus, dies ist jedoch nur zu schätzen. Wenn man es genau wissen möchte, muss das Tier sondiert werden, was man sich von jemandem zeigen lassen sollte, der Erfahrung darin hat, weil es sonst zu üblen Verletzungen kommen kann.

Man verwendet für das Sondieren eine Knopfsonde aus Metall, sie muss desinfiziert werden und bevor man sie in die Schlange einführt mit mit Vaseline z.B. gleitfähig gemacht werden.

Sie wird in die Kloakenöffnung eingeführt und ganz vorsichtig schwanzabwärts bewegt.

Beim Weibchen dringt die Sonde bis zu drei Schuppen (Subcaudalia) ein und beim Männchen bis zu zehn.

 

Die Geschlechtsreife

Sie ist altersabhänging, aber auch gewichtsabhänging. Meist im Alter von zwei bis vier Jahren, das nötige Körpergewicht schwankt von ca. 800 - 1.000 Gramm. Ein Weibchen sollte am besten 1.600 Gramm wiegen, bevor es Trächtig wird, aber mindestens jedoch 1.200 Gramm.

 

Lebenserwartung

Ein Python regius kann ca. 20 bis 30 Jahre alt werden.

 

Herkunft

Das Verbreitungsgebiet des Python regius ist über weite Teile Westafrikas, eine Staaten Zentralafrikas bis hin zum Süden des Sudans.

 

Erwerb

Beim Erwerb sollte man auf einige Dinge achten um vorzubeugen sich ein krankes Tier zuzulegen:

  • Sie darf nicht ausgestreckt im Terrarium liegen.

  • Die Bewegungen müssen unauffällig sein, auf keinen Fall sollte der Kopf Zittern bzw. Störungen des ZNS aufweisen.

  • Sie muss beim herausnehmen kräftig sein und nicht schlaff in der Hand liegen.

  • Sie sollte interessiert züngeln, die Zungenspitzen dürfen nicht verklebt sein.

  • Sie sollte sich aus eigener Kraft hochziehen können, wenn man sie am letzten drittel festhält.

  • Sie sollte gut ernährt sein, Rippen und Wirbelsäule dürfen nicht zu sehen und auch nicht zu fühlen sein.

  • Haut und Muskeln sollten kräftig und straff sein.

  • Wenn man mit dem Finger an dem Bach entlang geht, sollte sich die Haut an den Stellen einziehen.

  • Sie sollte frei von Häutungsresten sein, besonders an den Augen, an der Schwanzspitze, Afterspornen, Labialgruben und Nasenöffnungen.

  • Sie muss frei von Ektoparasiten (Außenparasiten) sein, wie Zecken und Milben.

  • Der Bauch sollte nicht schwammig sein, können auf Innenparasiten oder eine Magen-Darm-Infektion hindeuten.

  • Das Maul sollte nicht schleimig sein und wenn man es öffnet, sollte die haut leicht rosa sein.

  • Laute Atemgeräusche können auf eine Lungenentzündung hindeuten.

  • Es sollten keinen Entzündeten Stellen zu sehen sein, z.B. auf der Bauchseite, dann wurde sie wahrscheinlich zu feucht gehalten.

Wenn man sich dann für ein Tier entschieden hat und es mit nach Hause nimmt, ist erst mal Quarantäne angesagt. Auf keinen Fall darf man ein neues Tier dem eigenen Bestand hinzufügen. Das Quarantänebecken sollte spärlich ausgestattet sein, am besten sollte die Schlange auf Zeitung liegen, dort kann man z.B. Milben sehr gut erkennen.

Dann wird eine Kotprobe versendet um ganz Sicherzustellen, dass das Tier Frei von Krankheiten ist. Das Tier sollte sicherheitshalber ca. sechs Wochen in Quarantäne gehalten werden. Wenn die Kotprobe in Ordnung ist und das Tier keine Unauffälligkeiten zeigt, kann man es mit dem Bestand vergesellschaften.

 

Das Terrarium

Als Terrarium sind Glas-, Glas-Alu-, Holz- oder Kunststoffbecken geeignet, mir persönlich gefallen die Glasbecken immer noch am besten.

Die Becken müssen immer Belüftungsschlitze aus Lochblech haben, wegen der Luftzirkulation.

Die Mindestanforderungen für die Größe eines Beckens besagt, dass zwei adulte Tiere mit einer Länge von 120 cm, ein Becken haben sollten, dass 120 cm lang, 60 cm tief und 90 cm hoch ist. Für jedes weitere Tier muss dem Becken ca. 20% des Volumens zugegeben werden.

Der Standort des Beckens sollte möglichst an einem ruhigen Platz sein, wo der Python nicht jedes Mal gestört wird. Ein zu belebter Standort kann Stress bei dem Tier auslösen, da es sich beim Python regius um eine sehr sensible Schlange handelt.

 

Der Bodengrund

Es gibt verschiedene Möglichkeiten als Bodengrund:

Kleintierstreu, Rindenmulch, Torferde usw.

Ich habe bis jetzt nur Erfahrungen mit Torferde und bin sehr zufrieden damit. Man muss darauf achten, dass die Erde nie zu feucht oder zu trocken ist. Sie kann auch schon mal schnell schimmeln.

 

Die Beleuchtung

Ein Tag-Nacht-Rhythmus muss deutlich erkennbar sein. Eine Handelsübliche Leuchtstoffröhre ist am besten. Eine Beleuchtungsdauer von ca. 10 - 12 Stunden ist ausreichend. Dies kann über eine Zeitschaltuhr geregelt werden. Die Bodenheizung sollte dauerhaft an sein, außer im Sommer natürlich.

Wichtig ist, dass die Beleuchtung außerhalb des Terrariums angebracht wird um Verbrennungen der Schlange zu vermeiden!

 

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

November bis Januar

 

Temperatur

Luftfeuchtigkeit

23 - 30° bei Tag

55 - 70% bei Tag

ca. 20°   bei Nacht

70 - 80% bei Nacht

Februar bis Oktober

 

Temperatur

Luftfeuchtigkeit

26 - 32° bei Tag

65 - 80% bei Tag

23 - 25° bei Nacht

80 - 90% bei Nacht

 

Die Einrichtung

Täglich frisches Wasser ist selbstverständlich.

Den Wasserbehälter zum Baden zu benutzen ist für einen Königspython untypisch. Meist leidet er dann an Milben oder es ist zu Trocken, wenn er übermäßig viel badet.

Es sollten viele Klettermöglichkeiten gegeben sein, aber am besten nicht höher als 100 cm, das der Python regius kein guter Kletterer ist und sich sonst verletzen könnte.

Echte Pflanzen sind zwar gut für die Luftfeuchtigkeit, eignen sich aber nicht besonders gut, weil sie immer zerstört werden.

Am besten eignen sich Kunststoffpflanzen, die die Feuchtigkeit auch halten können.

Ganz wichtig ist auch eine große Höhle als Versteckmöglichkeit, damit sich die Schlange nicht wie auf einem Präsentierteller fühlt und auch mal einen schattigen Platz bevorzugen kann.

 

Hygiene

Das Wasser sollte jeden Tag gewechselt werden.

Verunreinigungen durch Urin, Kot und Häutungsreste müssen immer sofort entfernt werden.

Alle vier bis sechs Monate, sollte der Bodengrund neu ausgetauscht werden und alles gereinigt und die Einrichtung mit einem speziellen Mittel desinfiziert werden.

 

Die Fütterung

Bei Jungtieren fängt man am besten mit Mäusen an und füttert am besten alle 10 bis 14 Tage eine Maus. Später kann man dann versuchen sie mit kleinen Ratten zu füttern und die Fütterungsintervalle auf alle zwei bis drei Wochen erhöhen.

Manche Tiere sind auch schnell an Frostfutter zu gewöhnen.

Die Tiere müssen zum Füttern immer getrennt werden, damit sie sich nicht gegenseitig verletzen, am besten in einer Box. Das ist auch ganz gut um zu vermeiden, dass die Tiere zubeißen, sobald man im Terrarium irgendwas machen muss, es könnte ja Futter sein.

 

Farbvarianten

 

High Yellow

Die hellen Zeichnungselemente überwiegen sehr stark gegenüber den dunklen.

 

High Contrast

Diese Tiere besitzen eine sehr kontrastreiche Färbung.

 

Amelanistischer Königspython

Wir umgangssprachlich fälschlicherweise oft als "Albino" bezeichnet. Ein Albino jedoch besitzt überhaupt keine Farbpigmente, also kein Melanin, während der amelanistische Königspython noch die gelbe oder orangene Färbung hat.

 

Hypermelanistisch

Bedeutet: viel Melanin, also mehr Braun- oder Schwarzanteile.

 

Caramel

Die dunklen Farbpigmente werden von den gelben überlagert, so dass die Farbe violett erscheint.

 

Ghost / Hypomelanistisch

Bedeutet: wenig Melanin, also wenig Braun- oder Schwarzanteile.

 

Striped

Diese Tiere sind normalgefärbt, aber die hellen Farbelemente sind auf dem Rücken zu einem Streifen komplett vereint.

 

Axanthischer Königspython

Es fehlt die Fähigkeit, das gelbe Farbpigment, das sogenannte Xanthin. Die helle Zeichnung besitzt keinerlei gelbe Töne und wird meistens grau.

 

Snow / Snowball / Albino (amelanistisch und axanthisch)

Das ist der eigentliche Albino. Er ist amelanistisch und axanthisch, also hat keine schwarze und keine gelbe Färbung. Sie besitzen keinerlei Färbung und keine Zeichnung. Sie haben rote Augen. Rote Augen, weil das Blut durchschimmert.

 

Leuzistisch

Hierbei handelt es sich um schneeweiße Tiere mit schwarzen Augen.

 

Piebald / Teilleuzistisch

"Piebald" kommt aus dem Englischen und bedeutet "kahle Stellen".

Es handelt sich hier um teilleuzistische Tiere, das bedeutet, dass sich das normalgefärbte mit schneeweißen Stellen abwechselt.