Großer Taggecko , phelsuma madagascariesnsis grandis

Dieser Vertreter der Taggeckos kommt - wie sein Name schon vermuten lässt - aus Madagaskar. Die Weibchen werden im Durchschnitt 22 - 24 cm lang, die Männchen können durchaus die 30 cm erreichen. Das durchschnittliche Alter beträgt ca. 20 Jahre, was bei der Anschaffung im Vorfeld berücksichtigt werden sollte.
Da Phelsuma grandis baumbewohnende Geckos sind, muss das Terrarium höher als breit sein. Die gesetzlichen Mindestmaße liegen derzeit bei 90*90*120. Allerdings muss dazu gesagt werden, das höher immer besser ist. So kann natürliches Verhalten ausgelebt werden und die Tiere fühlen sich wohl.

Gestaltung des Terrariums

Als Bepflanzung bewährt haben sich schnell wachsende und sonneliebende Pflanzen wie z.b die Überart Philodendron, gut geht auch z.b die Yucca Palme oder Bogenhanf sowie Bromelien die als natürlicher Wasserspeicher dienen. Als Bodenbewuchs können Farn und Moos genommen werden. Es gibt eine große Auswahl von Terrarienpflanzen, es sollte hierbei immer darauf geachtet werden das diese nicht giftig sind, und vor allem die Temperaturen sowie das Licht und die Feuchtigkeit vertragen. Sie sollten ebenso keine Stacheln aufweisen.
Achtung : Pflanzen aus Baumärkten etc. sind oft gedüngt und / oder mit Schädlingsbekämpfer behandelt, der äußerst schädlich für die Tiere ist! Deswegen immer vorher erkundigen woher die Pflanzen stammen, und ob sie bereits behandelt wurden. Denn nicht selten lecken die Tiere Wassertropfen direkt von der Pflanze.
Als Rückwand eignet sich Kork oder vorgefertigte Rückwände sowie selbst gebaute Wände aus Styropor, Fliesenkleber und Farbe. Wichtig : Xaxim ist hier ungeeignet! Dieser entwickelt sich erst wenn die Luftfeuchtigkeit konstant hoch ist, was in einem grandis Becken nicht der Fall sein sollte. Wenn die Rückwand nicht verkleidet wurde, empfiehlt sich (bei einem Becken aus z.b OSB Holzplatten) das versiegeln mit Epoxydharz da das Holz sonst schnell aufquillt.

Phelsuma grandis halten sich mit Vorliebe - wie fast alle kletternden Geckos - an glatten Flächen auf. Mehrere verschraubte dickere Bambusstangen werden hier gerne angenommen, und dienen als Klettermöglichkeit sowie zum Sonnen. Ein optisch schöner Blickfang bietet z.b eine Orchidee. Diese kann zb. direkt auf eine Astgabel gebunden werden und wächst dort weiter ( es gibt spezielles Moos mit welchem man die Wurzel umwickeln kann).

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit hängt nicht unerheblich vom Ort der Messung ab, und sollte so in der Beckenmitte bei ca. 26°C nachgemessen werden. Hier darf sie zwischen 50 - 70 % liegen. Dies erreicht man durch täglich 2x sprühen. Von Neblern oder Brunnen im Terrarium würde ich absehen, da man sie täglich reinigen muss --> schnelles Keimwachstum. Wird Phelsuma grandis zu feucht gehalten, entwickeln sich schnell Hautkrankheiten wie z.b Pilz.

Bodengrund

Als Bodengrund haben sich mehrere Schichten bewährt. Als unterste Schicht z.b 5 - 10 cm Blähtonkugeln, sie dienen als Wasserspeicher für die Pflanzen und nehmen überschüssiges Wasser auf. Darüber kann man Vlies legen um ein vermischen mit der nächsten Schicht zu verhindern. Als Oberste Schicht kommen ungedüngte Blumenerde, Pinienrinde oder Rindenmulch in Frage. Seramis ist NICHT geeignet! Es kann passieren das die Tiere etwas davon aufnehmen was schnell zu Darmverschluss führen kann. Auch muss man darauf achten das das Vlies alles abdeckt und so nichts durcheinander gemischt wird, denn nicht selten wird Blähton gern mit Futter verwechselt.

Beleuchtung

Meiner Meinung nach eine der wichtigsten Punkte wenn es um die richtige Terrarium Ausstattung geht. Phelsuma grandis sind sehr lichthungrige Tiere und brauchen für die biologische Synthese von Vitamin D3 unbedingt einen UV-B Anteil im Licht. Lässt man diesen Faktor weg, kann dies schnell zu Rachitis (Knochen werden weich) führen, und das Tier stirbt weil es kein Futter mehr aufnehmen kann ( Kieferknochen erweicht, Tiere können nicht mehr jagen / fressen). Bewährt haben sich hier z.b die Bright Sun Jungle, 2x 50 W Spots sowie eine Tageslichtröhre.

Wichtig : Je nach Terrariumgröße muss beachtet werden was für Temperaturen mit der vorhandenen Beleuchtung erzeugt werden. So kann es auch vorkommen das die so Bright Sun Jungle wie ein Spot reichen um auf die "Betriebstemperatur" des Geckos zu kommen. Deswegen empfiehlt sich generell IMMER ein mehrtägiger Testlauf des Terrariums, ehe der künftige Bewohner einzieht. Was man nicht außer Acht lassen darf : diese Tiere haben ein anderes Seh empfinden wie Menschen. D.h bei Uns liegt mit 550nm ca. alles im "grünen Bereich" was daran liegt, das das Auge bzw. die Netzhaut anders aufgebaut sind. Eine sehr gute Seite hierzu : testudolinks.de

Wärme

Im oberen Bereich des Terrarium sollten um die 30°C herum herrschen, Spotplätze dürfen 35 - 40°C haben. Zum Boden hin sollte die Temperatur bis auf 23°C fallen. So haben die Tiere Rückzugsmöglichkeiten in "kältere" Zonen. Wichtig : Kein Heizstein oder Heizkabel verwenden!!! Geckos verbinden Licht mit Wärme, so kann das Flüchten nach Unten schnell zu einem tödlichen Irrtum werden.

Futter / Ernährung

Phelsuma grandis fressen Grillen, Schaben, Fliegen, Heuschrecken / Heimchen, Wachsmotten und deren Larven. Wenn man diese Art in der freien Natur beobachtet, fällt einem auf das sie vorwiegend schlank sind. D.h in einem Terrarium wo zwangsläufig weniger Bewegung der Fall ist neigen diese Tier schnell zu Verfettung. Futterplan für ein ausgwachsene Tier könnte wie folgt aussehen :

Mo : 1x große Grille Di : wenige Fliegen Mi : Fastentag Do : 2-3 Heimchen Fr : Honig oder Babybrei Sa : Wachsmotten So : Schaben

Dies war nur ein Beispiel. Es sollten nicht immer die gleichen Futtertiere in der gleichen Reihenfolge angeboten werden, da dies in der Natur auch nicht der Fall ist.

Wichtig hierbei ist die Supplementierung, sprich das Einstäuben der Tiere mit Vitaminpräparaten vor der Gabe, z.b Herpetal Complet . Sepiaschale sollte zudem immer im Terrarium ausliegen.
Diese Geckoart frisst weder Gemüse noch Obst! Die beginnende Verfettung ist oft am Schwanz / Schwanzansatz zu erkennen!

Vergesellschaftung

Von Vergesellschaftung mit anderen Geckoarten rate ich grundsätzlich ab.

Vergesellschaftung untereinander kann MUSS aber nicht klappen! Es kann auch vorkommen das Paare die schon jahrelang zusammen wohnen getrennt werden müssen, weil sie sich auf einmal nicht mehr verstehen! Eine Vergesellschaftung untereinander kann ab dem 12 Monat frühestens durchgeführt werden.

Grundsätzlich vor der Anschaffung : Komplett beim Tierarzt untersuchen lassen. D.h z.b Kotprobe auf Parasiten, die Haut auf Blutmilben usw usf. Von Wildfängen und Farmzuchten ist dringend abzuraten!!! Sie sind äußerst schwer zu händeln und meist übervoll mit Parasiten. Es gibt genug NZ auf dem Markt, so das auf WF und Farmzuchten nicht zurückgegriffen werden muss. Sie sind vor allem für Anfänger meist schwer zu händeln, und gehen oft nach kürzester Zeit ein.

Geschlechtsmerkmale

Eine eindeutige Geschlechtsbestimmung stellt oft die Ablage von sog. "Wachseiern" dar. Außerdem sind bei Weibchen die "Kalksäckchen" wesentlich ausgeprägter. Dies KANN aber muss nicht so sein! Ebenso die fehlenden/vorhanden Präanalporen.
Bei Männchen sind die Hemipenistaschen zu erkennen, allerdings auch nicht immer sehr ausgeprägt. Wie weiter oben beschrieben werden die Männchen oft kräftiger und größer als die Weibchen.